Gedanken

19.12.2016: Ein Trostwort

Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Guten.

(Römer 12:21)

Berlin wurde heute abend von einem schrecklichen Anschlag heimgesucht. Wir trauern mit den Menschen, die ihre Liebsten verloren haben oder um sie bangen. Wir sind zugleich gewiß: Gottes Friede wird kommen, wie ihn Gott und sein Sohn uns zugesagt haben. Auch und gerade nach Berlin.

Immer mehr Menschen suchen Ostern im Internet

Seit 2004 stellt Google unter dem Titel Google Trends Daten zur Verfügung, die zeigen, wie häufig auf Google nach bestimmten Begriffen gesucht wird. Dabei kann man sogar nach Regionen unterscheiden.
Bei der Analyse der Begriffe „Ostern“ und „Jesus“ zeigt sich: Das Interesse an „Jesus“ ist über die letzten 10 Jahre einigermaßen konstant geblieben. Nach Ostern aber wird zumeist auch zur Osterzeit gesucht — und zwar mit steigender Tendenz. Seit es Google Trends gibt, haben noch nie so viele Menschen in Berlin im Internet nach Ostern gesucht wie 2016!

Rot: Suchverlauf nach "Jesus"; Blau: Suchverlauf nach "Ostern"
Rot: Suchverlauf nach „Jesus“; Blau: Suchverlauf nach „Ostern“

Ob sie es dort wohl auch gefunden haben?
Jedenfalls ist es gut zu wissen, daß die Suche nach Ostern weitergeht. Nicht nur unvermindert, sondern sogar intensiver als je zuvor. Mitten in unserer Stadt. Mitten unter uns.

Beten nützt immer

„Aber vor allem haben die Menschen an mich gedacht und für mich gebetet. Und das nützt immer.“

Henriette Reker, Oberbürgermeisterin von Köln, nach ihrer Genesung von einem Attentat, am 20.11.2015 auf einer Pressekonferenz

Martin Luther: Ob man vor dem Sterben fliehen möge

Vorbemerkung: Zur Zeit Luthers lebten die Menschen in der Furcht vor der Pest, dem „großen Sterben“, wie man es damals nannte. 1527 veröffentlichte Martin Luther daher einen Sendbrief zur Frage, „ob man vor dem Sterben fliehen möge“. Er kann Christen auch heute dazu dienen, für ihr Verhalten in Notsituationen einen biblischen Maßstab zu finden. In diesen Tagen gewinnt er besondere Aktualität durch die Ereignisse in Japan. Der vollständige Text findet sich hier.
(…)
Dieweil es unter den Christen so ist, dass der Starken wenig und der Schwachen viel sind, kann man fürwahr nicht allen einerlei zu tragen aufladen. (…)
Und dass wir’s kurz und genau fassen: das Sterben und den Tod Fliehen kann auf zweierlei Weise geschehen: Das erste, wenn es gegen Gottes Wort und Befehl geschieht, z.B. nämlich, wo jemand um Gottes Wortes willen gefangen wäre und Gottes Wort verleugnete oder widerriefe, auf dass er dem Tode entliefe. In solchem Fall hat jedermann einen öffentlichen Befehl und Gebot von Christus, dass er nicht fliehen sondern lieber sterben soll (…) Ebenso sind die, welche im geistlichen Amt sind, wie Prediger und Seelsorger, auch schuldig, in Sterbens- und Todesnöten zu stehen und zu bleiben. (…) Demnach sind auch alle die, welche in weltlichen Ämtern sind, wie Bürgermeister und Richter und dergleichen, schuldig zu bleiben. (…) Fliehen sie aber doch vor großer Schwachheit, so sollen sie zusehen und an ihre Stelle ausreichende Verwalter stellen, damit die Gemeinde gut versehen und verwahrt sei, wie oben gesagt ist, und fleißig danach forschen und darauf sehen, dass es so zugehe.
Was nun von diesen zwei Ämtern gesagt ist, soll auch in Bezug auf alle andern Personen verstanden werden, die durch Dienst oder Pflicht einander verbunden sind. (…) Ebenso ist auch Vater und Mutter gegenüber den Kindern und umgekehrt die Kinder gegen Vater und Mutter durch Gottes Gebot gebunden, zu dienen und zu helfen usw. Ebenso, was öffentliche Personen sind, auf Sold und Lohn verpflichtet, wie ein Stadtarzt, Stadtdiener, Söldner und wie die genannt werden mögen. Sie dürfen nicht fliehen, es sei denn, sie bestellen andere tüchtige und ausreichende (Vertreter) an ihrer Stelle, die von den Herren angenommen werden sollen.
(…) Wo aber solche Notwendigkeit nicht ist und sonst genug vorhanden sind, die da pflegen und versorgen (es sei durch ihre eigene Pflicht oder Willen oder auf der Schwachgläubigen Veranlassung bestellt), so dass man ihrer zu nichts bedarf, und wenn es vor allem die Kranken nicht haben wollen, sondern ablehnen, da meine ich, es sei frei, zu fliehen oder zu bleiben. Ist jemand so mutig und stark im Glauben, der bleibe im Namen Gottes, er sündigt dadurch gewiss nicht. Ist aber jemand schwach und furchtsam, der fliehe im Namen Gottes, weil er solches ohne Vernachlässigung seiner Pflicht gegen seinen Nächsten tut, sondern (dieser) hinreichend durch andere versorgt und bestellt (ist). Denn Sterben und Tod zu fliehen und das Leben zu retten ist natürlich, von Gott eingepflanzt und nicht verboten, wo es nicht wider Gott und den Nächsten ist (…) Ist aber jemand so stark im Glauben, dass er freiwillig Blöße, Hunger und Not ohne Gott zu versuchen leiden kann, und sich nicht herausarbeiten will, wenn er’s auch könnte, der fahre seines Weges auch und verdamme die nicht, die solches nicht tun oder nicht tun können.
(…) Aus dem allen nehmen wir solche Belehrung: Wir sollen wider alle Übel bitten und uns auch davor hüten, wie wir können; jedoch so, dass wir damit nicht wider Gott handeln, wie oben gesagt ist. Will uns Gott drinnen haben und würgen, so wird unser Hüten davor nichts helfen. Ein jeglicher stelle sein Herz so: ist er gebunden, dass er bei Sterben(sgefahr) (an seinem) Ort bleiben muss, seinem Nächsten zu Dienst, so befehle er sich Gott und spreche: Herr, in deiner Hand bin ich, du hast mich hier angebunden, dein Wille geschehe. (…) Denn auf diese Weise müssen wir und sind wir schuldig, an unserm Nächsten auch in allen andern Nöten und Gefahr zu handeln. Brennt sein Haus, so heißt mich die Liebe hinzulaufen und löschen helfen; ist sonst Volks genug da, das löschen kann, kann ich heimgehen oder da bleiben. (…)
Was sind alle Pestilenz und Teufel gegen Gott, der sich hier zum Wärter und Arzt verbindet und verpflichtet? Pfui über dich und abermals pfui über dich, du leidiger Unglaube, dass du solchen reichen Trost verachten solltest, und dich von einer kleinen Beule und ungewissen Gefahr mehr schrecken, als durch solche göttliche, gewisse, treue Verheißung stärken lässt. Was hülfe es, wenn alle Ärzte da wären und alle Welt deiner warten müsste, Gott aber wäre nicht da? Und umgekehrt, was schadet’s, wenn alle Welt von dir wegliefe und kein Arzt bei dir bliebe, wenn Gott aber bei dir mit solcher Verheißung bliebe? (…)
Darum, liebe Freunde, lasst uns nicht so verzagt sein und die Unsern, denen wir verpflichtet sind, nicht so verlassen und vor des Teufels Schrecken so schändlich fliehen, davon er eine Freude und Spott, und Gott ohne Zweifel samt allen Engeln einen Unwillen und Unlust über uns hat. (…) Das sei gesagt zur Vermahnung und zum Trost wider das schändliche Fliehen und Erschrecken, womit der Teufel uns anficht, wider Gottes Gebot an unserm Nächsten zu tun und allzu sehr auf der linken Seite zu sündigen. Umgekehrt sündigen etliche allzu sehr auf der rechten Seite und sind allzu vermessen und keck, so dass sie Gott versuchen und alles anstehen lassen, womit sie dem Sterben oder der Pestilenz wehren sollten. Sie verachten es, Arznei zu nehmen und meiden nicht Stätten und Personen, welche die Pestilenz gehabt haben und von ihr genesen sind, sondern zechen und spielen mit ihnen, wollen damit ihre Kühnheit beweisen und sagen, es sei Gottes Strafe: wolle er sie behüten, so würde er’s wohl ohne alle Arznei und unsern Fleiß tun. Solches heißt nicht Gott trauen, sondern Gott versuchen. Denn Gott hat die Arznei geschaffen und die Vernunft gegeben, für den Leib zu sorgen und sein zu pflegen, dass er gesund sei und lebe. (…)
Wohlan, der Feind hat uns durch Gottes Verhängnis Gift und tödliche Krankheit herein geschickt, so will ich zu Gott bitten, dass er uns gnädig sei und wehre. Danach will ich auch räuchern, die Luft reinigen helfen, Arznei geben und nehmen. Orte und Personen meiden, da man meiner nicht bedarf, auf dass ich mich selbst nicht verwahrlose und dazu durch mich vielleicht viele andere vergiften und anstecken und ihnen so durch meine Nachlässigkeit Ursache des Todes sein möchte. Will mich indes mein Gott haben, so wird er mich wohl finden, so habe ich doch getan, was er mir zu tun gegeben hat, und bin weder an meinem eigenen noch an anderer Menschen Tode schuldig. Wo aber mein Nächster mein bedarf, will ich weder Orte noch Personen meiden, sondern frei zu ihm gehen und helfen, wie oben gesagt ist. Siehe, das ist ein rechter, gottesfürchtiger Glaube, der nicht dummkühn noch frech ist und auch Gott nicht versucht.
Quelle: WA 23, 338–372

Gott verleiht Kreativität

Der Münchner Biologe und Jesuit Prof. Christian Kummer zeigt in der „Süddeutschen Zeitung“ (Nr 249, 29.10.2009, S. 18), daß es keinen Widerspruch zwischen der Bibel und der Evolutionslehre gibt, wenn man sich an folgende Einsichten hält:

Gott schafft keine Kreaturen, er schafft Kreativität. Und dazu ist es nötig, dass er den Dingen zuinnerst ist … Der Schöpfer ist darum eben nicht fern, weggegangen, in seinem Himmel,

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Reisen mit der Aktion Sühnezeichen

Unsere Studienreisen nach Russland, Weißrussland und in die Ukraine sind eine spannende und erlebnisreiche Mischung aus intensiven Einblicken in die aktuellen gesellschaftlichen Verhältnisse. und Begegnungen mit Schriftstellern, Politikern, Bürgerrechtlern, Studenten und unseren Freiwilligen in ihren Projekten.
Dazu gehören Kontakte zu den Jüdischen und Christlichen Gemeinden. Es werden uns auch touristische Höhepunkte in den besuchten Städten und Landschaften beeindrucken. Wir erkunden Kirchen, Synagogen, Museen, und Gedenkstätten in Begleitung von deutschsprachigen Fachleuten und Historikern.
Mit diesen Reisen wollen wir für das Engagement von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste werben und dabei die Kontakte zu unseren Partnern in diesen Ländern nutzen, die sich mit uns für eine friedlichere und gerechtere Welt einsetzen.

Weißrussland

Bahnreise nach Minsk / Gomel
vom 19. bis 29. Mai 2010 — 850,00 €

Russland

Flugreise nach Sankt Petersburg
vom 10. bis 17. April 2010 — 950,00 €

Ukraine

Städtereise nach Kiew, Lwiw und Czernowitz
vom 15. bis 25. Mai 2010 — 980,00 €

Siehe hierzu auch ASF Internetseite

In den Reisekosten sind enthalten:

  • Div. Informationsmaterial
  • Eine Vorbereitung am Abreisetag in Berlin
  • Visum, Bahn- und Flugtickets, Busfahrten,

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Ein Wahlspruch für junge Menschen

Eine junge deutsche Studentin schließt ihre Beiträge („post“) in Internet-Foren mit folgendem Wahlspruch:

I’d rather live my life as if there is a God, die and find out there isn’t, than live my life as if there isn’t, die and find out there is.

(„Ich will mein Leben lieber

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Die Kirche ist tot

Kalte Gleichgültigkeit, das war die Atmosphäre hier in X, als Pfarrer Wright sein Amt antrat.
Am ersten Sonntag predigte er in einer völlig leeren Kirche. Am zweiten Sonntag war es genauso. Und wenn der Pfarrer an den Werktagen seine Gemeindeglieder besuchte, erging es ihm nicht besser. „Die Kirche ist tot“, so sagte man ihm. Aber am Donnerstag nach jenem trostlosen Sonntag geschah’s, daß eine Todesanzeige in der Zeitung erschien. Dort konnte man lesen:

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Herbert Wright, Pfarrer zu X

Die Anzeige löste lebhafte Diskussionen aus. Am Sonntag war bereits um halb elf die Kirche gedrängt voll. Als ich die Kirche betrat, sah ich einen Sarg auf einer Bahre vor dem Altar stehen. Pünktlich um 11 Uhr bestieg Pfarrer Wright die Kanzel:
„Meine Freunde, Sie haben mir klargemacht, daß Sie überzeugt sind, unsere Kirche sei tot. Sie haben auch keine Hoffnung auf Wiederbelebung. Ich möchte nun diese Ihre Meinung auf eine letzte Probe stellen. Bitte gehen Sie einer nach dem anderen an diesem Sarg vorbei und sehen Sie sich die Tote an. Dann verlassen Sie die Kirche durch das Osttor. Danach werde ich die Trauerfeier allein beschließen. Sollten abe einige von Ihnen ihre Ansicht ändern und wären auch nur wenige der Meinung, eine Wiederbelebung der Kirche sei vielleicht doch möglich — dann bitte ich diese, durch das Nordtor wieder hereinzukommen. Statt der Trauerfeier würde ich dann einen Dankgottesdienst halten.“
Ohne weitere Worte trat der Pfarrer an den Sarg und öffnete ihn. Ich war einer der letzten in der Reihe vor dem Sarg. So hatte ich Zeit, darüber nachzudenken: „Was war eigentlich die Kirche? Wer würde wohl im Grab liegen? Würde es vielleicht ein Bild des Gekreuzigten sein?“ Die anderen in der Reihe dachten wohl ähnlich; ich merkte, wie uns ein Schaudern überkam, je mehr wir uns dem Sarg näherten. Zudem erschreckte uns ein Knarren und Quietschen. Die Tür des Nordtors drehte sich in ihren verrosteten Angeln. Herein trat eine kaum zu zählende Menge.
Nun war es soweit, daß ich die tote Kirche sehen sollte. Unwillkürlich schloß ich die Augen, als ich mich über den Spiegel beugte. Als ich sie öffnete, =&1=&

Wieder im Trend: Leben nach dem Tod

Die Bertelsmann-Stiftung hat kurz vor Ostern 2009 Ergebnisse ihrer aktuellen Umfrage zu religiösen Einstellungen in Deutschland („Religionsmonitor“) veröffentlicht, die auf der Befragung von 21.000 Menschen beruhen. In einer Pressemitteilung heißt es dazu:

Eine Mehrheit der Deutschen glaubt an ein Leben nach dem Tod, zum Beispiel durch die Auferstehung der Toten, die Unsterblichkeit der Seele oder eine Wiedergeburt. Ein Drittel der Bundesbürger lehnt dagegen derartige Vorstellungen eindeutig ab.

Allerdings gibt es dabei deutliche Unterschiede nach Wohnort und Geschlecht:

Während 60 Prozent der Ostdeutschen mit der Vorstellung von einem Weiterleben nach dem Tod gar nichts oder nur wenig anfangen können, sagen dies nur 25 Prozent der Westdeutschen. Ziemlich oder sehr glauben dagegen nur 13 Prozent der Ostdeutschen, aber 38 Prozent der Westdeutschen. Frauen erwarten ebenfalls häufiger als Männer ein Weiterleben nach dem Tod.

Besonders überraschend für alle, die über den Niedergang der christlichen Kirchen klagen, mag aber folgendes Ergebnis sein:

So sind sich die Menschen unter 30 Jahren deutlich sicherer in ihrem Auferstehungsglauben
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