Unsere Kirchen

Die Weinberggemeinde hat zwei Standorte. Der Gemeindeteil (GT) Laurentius mit der Laurentiuskirche befindet sich in der Heerstr. 367, 13593 Berlin, der GT Pichelsdorf mit der Gnadenkirche in der Jaczostr. 52, 13595 Berlin. Bis zu ihrer Fusion im Jahr 2002 waren die beiden Standorte eigenständig. Hier erfahren Sie etwas zur Geschichte der Gemeinden bis zu ihrer Vereinigung.

Laurentiuskirche

Geschichte

ab ca. 1932Pfarrdiakon Kurt Brattig (Melanchthon-Gemeinde) hält Kindergottesdienst mit Bibelstunde im Vereinshaus der Kleingartenkolonie „Hasenheide“
1950Konsistorium erlaubt Brattig, selbständig sonntags Gottesdienst zu halten (bleibt aber Teil der Melanchthon-Gemeinde)
Sommer 1956Grundsteinlegung des Gemeindezentrums (Architekt: Wilhelm Lehrrecke)
14.12.1958Einweihung des Gemeindezentrums durch Propst Schutzka
1961Einweihung des Glockenturms (Glocke gegossen 1926 in der Apoldaer Glockengieserei Schilling)
1964Einweihung der Walcker-Orgel
01.01.1965Laurentius wird selbständige Gemeinde
April 1965Einweihung der Kindertagesstätte mit 98 Kindern
1974Pfarrer Uwe Günther folgt Kurt Brattig als Gemeindepfarrer nach
2002Fusion mit der Nachbargemeinde Pichelsdorf. Olaf Seeger wird Gemeindepfarrer beider Gemeindeteile

Zum Namen der Laurentiuskirche

Der Namensgeber der Laurentiuskirche gehört zu den meistverehrten Heiligen in aller Welt. Allein in der „ewigen Stadt“ Rom tragen 30 Kirchen seinen Namen. Nach einer alten Überlieferung war Laurentius ein aus Spanien stammender Erzdiakon, der ein besonderes Herz für arme Menschen hatte und sie als die „wahren Kirchenschätze“ bezeichnete. Am 10. August 258 soll er auf Befehl Kaiser Valerians auf einem Rost verbrannt worden sein. Da in dieser Zeit häufig Sternschnuppen vom Himmel fallen, nannte man sie später „Laurentiustränen“.

Das Gebäude

Das Gemeindezentrum auf dem ca. 13.000 m² großen Gelände Heerstr. 367 wurde 1956-58 nach Plänen des Architekten Wilhelm Lehrecke erbaut. Ein vom Straßenrand deutlich abgesetzter Gebäudekomplex mit vielen Räumen. Daneben ragt seit 1961 ein freistehender Glockenträger auf. Er trägt die einzige Glocke der Gemeinde, die 1926 in der Apoldaer Glockengießerei Schilling gegossen wurde. Der Turm wird von einem Aluminiumkreuz auf der Weltkugel gekrönt, das der Bildhauer Rudi H. Wagner schuf.

Bevor man das Gemeindezentrum betritt, fällt der Blick rechter Hand auf ein Mosaik, das ein Andenken an den Kirchenpatron Laurentius ist und auch an das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Matthäus 20,1-10) und an das Jesuswort „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ erinnert. Der abgebildete Weinstock hat nicht nur einen landschaftlichen Bezug zu den früher in dieser Gegend angelegten Weinbergen, sondern ist auch eine gute Verbindung zu dem Namen der Gemeinde.

Als Gottesdienstraum (gut 150 Plätze) dient ein einfacher heller Saalbau mit freistehendem Gestühl. Die kleine Walcker-Orgel und ein Bechstein-Flügel sind Hinweise auf die gute Pflege der Kirchenmusik in der Gemeinde. Das von Reinhard Braun geschaffene Wandkreuz über dem Altar nimmt in seiner Gestaltung den Christushymnus aus dem Philipperbrief auf. Rechts und links vom Altar befinden sich zwei Wandteppiche, auf denen das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter und die Geschichte vom Fischzug des Petrus abgebildet sind. Sie gehen auf Entwürfe von Elfi und Kurt Wendlandt aus dem Jahr 1952 zurück.

Eine Besonderheit im Altarraum stellt der aus afrikanischen Edelhölzern gefertigte Häuptlingssitz dar, der ein Dankgeschenk der Gemeinde in Tokoradi in Ghana ist. Der Künstler Waldemar Otto schuf das Taufbecken mit einer in Kupfermetall getriebenen Darstellung der Fußwaschung Christi. Von Otto stammt auch die Wolfsplastik, die auf der Wiese vor der Kindertagesstätte steht. Die künstlerische Gestaltung des großen Tauffensters ist eine Arbeit der Ratinger Malerin Ruth Schranz in Zusammenarbeit mit dem Glasermeister Jörg Klink.

Gnadenkirche

Chronik

Juni 1928Einweihung der Kapelle an der Scharfen Lanke
01.10.1942Gründung der selbstständigen Kirchengemeinde
26.11.1943Zerstörung der Kapelle durch eine Brandbombe
09.06.1946Grundsteinlegung für eine neue Kirche in der Jaczostraße
01.12.1946Einweihung der neuen „Gnadenkapelle“
1951-1954Erweiterung der Kirche bis zur heutigen Gestalt
10.06.1957Anbau eines „Jugendheimes“ (heute Kinderraum)
1958Einbau der Walcker-Orgel
1961Errichtung des Pfarrwohnhauses in der Fröhnerstraße
1965Einweihung des Kirchturms
1969Pfarrer Bauer geht nach 27jähriger Amtszeit in den Ruhestand
1969-1974Amtszeit von Pfarrer Helbich
1975-1990Amtszeit von Pfarrer Pohl
1990-2002Amtszeit von Pfarrer Seeger
1995Einweihung von zwei neuen Gemeinderäumen („Arche“)
2002Vereinigung mit der Nachbargemeinde Laurentius zur neuen Weinbergkirchengemeinde

Das Gebäude