Der Journalist Magnus Heier berichtet in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von den letzten Tagen im Leben der elfjährigen Anne-Kathrin, die unheilbar an Krebs erkrankt war und nach Monaten eines leidenvollen Krankenhausaufenthalts einen letzten Wunsch hatte: zu Hause im Schoße der Familie zu sterben. Man erfüllte ihr diesen Wunsch:
Zu Hause lebte Anne-Kathrin nur noch dreißig Stunden, aber es waren die wichtigsten der vergangenen Monate. „Es war wunderschön“, sagt ihre Mutter, „sie hat ihre Schwestern, Tanten, Onkel und Großeltern noch gesehen.“ … Kurz vor ihrem Ende wollte Anne-Kathrin in ihr Kinderzimmer gebracht werden — und zog ein letztes Mal mit allem Gerät um. „Dann wollte sie zu Gott“, sagte ihre Mutter. Aber wie kommt man da hin? Mit den von ihr heiß geliebten Inlineskates etwa, wie ihr Vater vorschlug? Über diesen Unsinn musste das Mädchen lächeln — und genau in diesem Moment starb sie. Es ist unerträglich, wenn ein Kind stirbt, „aber das Ende zu Hause war etwas ganz Tolles“, sagte ihre Mutter. Den Tod ihrer Tochter in der Klinik hätte sie kaum verkraftet.
(F.A.S., 1.12.2008)
Was hätten Sie dem Mädchen geantwortet: Wie kommt man zu Gott?