Bis 1. März: Ausstellung „Martin Luther und das Judentum“ in Laurentius

Die Ausstellung „Martin Luther und das Judentum“ ist vom 19. Januar
bis zum 1. März
in der Laurentiuskirche jeweils nach und vor den Gottesdiensten und den Gemeindebürosprechzeiten zu besichtigen.

Martin Luther hat ein schwieriges Erbe hinterlassen. In der Anfangszeit
der Reformation hat er dafür plädiert, die Juden menschlich zu behandeln.
Später hat er sie unerträglich geschmäht und die Anwendung von Gewalt gegen sie gefordert. Auch sein übriges Schrifttum lässt keinen Raum für jüdisches Leben. Alles Licht fällt auf die Seite des Evangeliums, alles Dunkel auf die jüdische Seite, symbolisiert vom Gesetz ohne Gnade. Durch Wort und Bild ist seine negative Sicht der Juden durch die Jahrhunderte hin wirksam geworden. Das jüdische Selbstbild blieb bedeutungslos, obwohl Jesus, wie Luther anfangs betonte, „ein geborner Jude“ war.

Erst nach der Shoa haben die evangelischen Kirchen begonnen, sich dem lastenden Erbe von Luthers Judenfeindschaft zu stellen. Hier reiht sich die Ausstellung ein. Sie wird von der Evangelischen Kirche Berlin- Brandenburg-schlesische Oberlausitz und dem Touro-College Berlin getragen. Auf ihren Tafeln erhalten jüdische und christliche Perspektiven Raum.