Was ich bin

Unter diesem Titel hat der berühmte Regisseur Volker Schlöndorff (geb. 1939, Regie von „Blechtrommel“ u.a.) in der „Süddeutschen Zeitung“ über seinen eigenen, wechselvollen Lebensweg nachgedacht. Am Ende heißt es:

Ich frage mich, ob es etwas gibt, was immer geblieben ist. Ja, das spüre ich, irgendwo jenseits von dem, was ich geworden bin, war immer etwas Unverändertes … Es ist überall und nirgends, es ist etwas, das ein Ich sein will, etwas, das will, dass ich ein Jemand werde, das mich als Kind schon angetrieben hat und heute noch antreibt.
Wie soll man das nennen, wenn nicht ganz altmodisch: Seele? So wenig ich weiß, ob ich eine Identität habe oder brauche, so sicher bin ich mir dieser Seele. Sie muss nicht unsterblich sein. Aber seitdem ich atme, ist sie da. Sie ist wohl der Atem, die Anima.
Und nein, sie braucht keine Identität.

(Süddeutsche Zeitung Nr. 266, 15.11.2008, Wochenende, S. I)

— Volker Schlöndorff gehört übrigens zu den Unterzeichnern des Volksbegehrens „Pro Reli“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert